Montag, 27. Oktober 2008

Walter Hase deckt Skandal auf

Ferrero beschäftigt offenbar eine extrem unfähige oder unterbezahlte Person, um die Fragen von besorgten Kunden zu beantworten. Nachdem Walter Hase auf seine Anfrage nach den Produktionsbedingungen bei Tchibo eine sehr ausführliche Antwort bekommen hat - Tchibo hat seit einer Protestaktion der Kampagne für saubere Kleidung offenbar dazu gelernt - ist die Antwort von Ferrero äußerst enttäuschend. Ein Unternehmen, das in der Werbung vorgibt, etwas Gutes für Kinder tun zu wollen ("Extra Portion Milch") sollte eine gute Antwort auf die Frage nach der Herkunft der Rohstoffe und den Produktionsbedingungen haben. Ich werde demnächst mal eine Mail an Ferrero verfassen, meine Meinung zu deren Nachhaltigkeitsstrategie kundtun und genauer nachfragen. Zum Beispiel ob der Kakao aus jenen westafrikanischen Ländern (Mali, Elfenbeinküste) kommt, wo Kinder als Sklaven verkauft werden, um auf Kakaoplantagen zu arbeiten. In der Mail von Ferrero stand nur etwas von Qualität der Rohstoffe und Zufriedenheit der Lieferanten. Damit sind sicher nur die Plantagenbesitzer gemeint.

Esel-Comeback

Mal wieder ein Beispiel dafür, wie schnell sich die Welt verändern kann: Vor eineinhalb Jahren gab es im Gazastreifen ein kaum zu bewältigendes Verkehrschaos – heute werden die Esel auf den Hauptstraßen nur gelegentlich von Autos überholt. Weil Israel kaum Treibstoff in den Gazastreifen lässt und der Liter Benzin 6 € kostet. Wird es bei uns auch so aussehen, wenn das Öl immer knapper wird? Quelle: Spiegel Online.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Über George Soros, Kartenhäuser und Steinhäuser

Heute habe ich noch eine zweite interessante Sache entdeckt: Fareed Zakira hat in einem Video gesagt, dass das Kartenhaus zusammengefallen ist und wir jetzt ein Steinhaus bauen müssen. Das Bild hat mir gefallen und so habe ich mir fast das ganze folgende Interview mit George Soros, einem der größten Finanzexperten unserer Zeit durchgelesen. Er sagt, dass wir nicht mehr Regulierung brauchen, sondern eine bessere. Dass der Freie Markt nicht automatisch ein Gleichgewicht erzeugt, sich also nicht selber reguliert, dieser Eindruck aber durch Interventionen der Regierungen bei Krisen in der Vergangenheit immer wieder erzeugt wurde. Der unkontrollierte Markt erzeugt Blasen, die dann irgendwann platzen. Jetzt ist aber das Ende erreicht, nach dieser Krise wird nicht alles so sein wie vorher. Die kleine Immobilienblase hat die große Finanzblase zum Platzen gebracht. Das ganze System beruht auf falschen Vorstellungen. Im Gegensatz zu einem schlecht konstruierten Auto kann eine schlecht konstruierte Institution eine Weile existieren, wenn alle daran glauben. Den Rest könnt ihr hier selber lesen, mir ist etwas die Konzentration ausgegangen.

Green New Deal

Claudia Lange, Gründerin von Utopia.de ist der Meinung, dass wir einen Green New Deal brauchen, nach dem Vorbild von Roosevelts New Deal, der Amerika in den Dreißigerjahren aus der Depression führte. Abgesehen davon, dass man bezweifeln kann, dass die Wirtschaft allein durch den New Deal gerettet wurde – die Waffenindustrie dürfte aufgrund des Zweiten Weltkriegs ebenfalls erheblich zum Aufschwung beigetragen haben – ist das, was sie fordert, sehr richtig:
* Wir wollen eine starke Wirtschaft auf einem starken Planeten, auf dem soziale Gerechtigkeit herrscht. In den letzten wir Wochen ist so viel Geld verloren worden, dass wir die 1.000.000.000 hungernden Menschen auf der Welt locker davon hätten ernähren können. Und jetzt, wo wir hunderte Milliarden Euro gerade in der Hand haben und an Banken verteilen, ist der perfekte Moment, mit der Umsetzung unserer Vision einer gerechten Welt anzufangen.
* Und, nebenbei: Im nächsten Jahr ist Bundestagswahl. Und wir werden jeden Kandidaten daran messen, ob er diese Ziele ins Zentrum seiner Bemühungen stellt. Und wir werden nicht locker lassen.
Weitere Infos zum Green New Deal findet ihr hier.